Dummytraining – die artgerechte Auslastung für jagdlich motivierte Hunde
Du hast einen Hund, der einen starken Jagdtrieb hat, unausgeglichen ist oder draußen auf Spuren am Boden und jedes rascheln im Gebüsch reagiert? Dann solltest du unbedingt Dummytraining ausprobieren!
Denn: Dummytraining ist weit mehr als nur Apportieren – es ist die perfekte Kombination aus geistiger und körperlicher Auslastung, Erziehung und Teamarbeit. Und das Beste? Es entspricht den natürlichen Bedürfnissen jagdlich motivierter Hunde.
Was ist Dummytraining?
Beim Dummytraining lernt dein Hund nicht einfach nur, ein Dummy zu dir zu bringen. Er lernt vor allem eines: kontrolliertes Jagen mit dir als Team!
Du gibst die Richtung vor, bestimmst das Tempo und steuerst das Geschehen – du wirst zum Jagdleiter. Dein Hund hingegen darf seine Passion ausleben, ohne dabei Wild nachzustellen oder sich selbst in Gefahr zu bringen.
Im Training lernt dein Hund:
- Impulse zu kontrollieren und fokussiert zu arbeiten
- auf dein Signal hin loszurennen oder sich abzuwenden – ja nachdem was du vorgibst
- auf deinen Pfiff zu stoppen oder zurückzukommen
- bei Fuß zu gehen, ohne Leine und auch bei Ablenkung
Warum ist Dummytraining so wertvoll für Jagdhunde?
1. Erziehung und Beziehung
Wenn dein Hund versteht, dass er seine „Beute“ (das Dummy) nur mit dir gemeinsam erreichen kann, verändert sich eure Beziehung grundlegend.
Du bist nicht mehr der „Spielverderber“, der ihn ständig vom Jagen abhält – sondern der spannende Partner, mit dem er Abenteuer erleben kann!
Diese neue Dynamik wirkt sich auch auf den Alltag aus: Dein Hund wird aufmerksamer, kooperativer und lässt sich leichter von dir führen.
2. Wohlbefinden
Ein Jagdhund, der nicht jagen darf, ist oft innerlich unruhig, frustriert oder unterfordert. Wird ihm jedoch eine artgerechte Alternative geboten, wie das Dummytraining, steigert das sein allgemeines Wohlbefinden enorm.
Er darf rennen, suchen, Beute machen – alles unter deiner Anleitung und Kontrolle.
3. Auslastung
Unsere Hunde müssen im Alltag oft „funktionieren“: nicht ziehen, nicht bellen, nicht jagen, nicht hochspringen…
Gerade junge Hunde brauchen aber Herausforderungen, Abenteuer und sinnvolle Aufgaben.
Fehlt ihnen das, suchen sie sich selbst Beschäftigung – oft mit unerwünschten Folgen.
Das Dummytraining bietet hier genau das richtige Maß an körperlicher Bewegung und geistiger Beschäftigung.
So startest du mit dem Dummytraining
1. Grundlagen
Zu Beginn steht das Apportieren im Vordergrund:
Dein Hund soll lernen, das Dummy aufzunehmen und zu dir zurückzubringen. Erst wenn dieses Grundverständnis sitzt, kannst du die weiteren Bausteine des Trainings aufbauen.
2. Einweisen
Hier lernt dein Hund, auf dein Signal hin gezielt in eine bestimmte Richtung zu laufen – idealerweise auf gerader Linie – um ein Dummy zu holen und zurückzubringen.
3. Die kleine Suche
Auf ein akustisches Signal (den Suchenpfiff) beginnt dein Hund, in einem kleinen Bereich konzentriert nach versteckten Dummys zu suchen.
4. Markierungen
Ein Helfer wirft ein Dummy sichtbar für den Hund. Doch er darf es erst nach deinem Startsignal holen. So lernt er, genau zu beobachten und Impulse zu kontrollieren.
5. Freiverlorensuche
Mehrere Dummys werden in einem Gelände verteilt. Dein Hund darf sie selbstständig finden und nach und nach zu dir bringen – ein echtes Abenteuer für die Spürnase!
6. Fußarbeit
Anders als im klassischen Gehorsamstraining geht es hier um eine funktionale Fußarbeit: Dein Hund läuft aufmerksam und ohne Leine an deiner Seite mit – auch wenn Dummys fliegen.
7. Wasserarbeit
Für viele Hunde das Highlight: Apportieren im und am Wasser. Besonders Retriever, die ursprünglich für die Entenjagd gezüchtet wurden, blühen hier auf.
Für Fortgeschrittene
Mit wachsender Erfahrung kannst du dein Training beliebig erweitern:
- Seitliches Einweisen („Left“, „Right“)
- Rückwärtseinweisen („Back“)
- Stopp-Pfiff auf Distanz
- Apportieren über Hindernisse oder Zäune
- Komplexe Suchen in unübersichtlichem Gelände
Die Möglichkeiten sind (fast) grenzenlos – je nach Vorlieben, Talent und Trainingsstand deines Hundes.
Dummytraining – Mehr als nur Apportieren
Dummytraining ist meiner Erfahrung nach die sinnvollsten und alltagstauglichste Beschäftigungen für jagdlich motivierte Hunde. Es verbindet Auslastung, Gehorsam, Vertrauen und Freude an der Zusammenarbeit – und ist dabei absolut artgerecht.
Statt deinem Hund ständig Grenzen zu setzen, gibst du ihm eine Aufgabe, die ihn erfüllt und euch als Team zusammenschweißt.
Neugierig geworden?
Dann melde dich gern bei mir – ich helfe dir und deinem Hund beim Einstieg ins Dummytraining oder begleite euch auf eurem Weg zum eingespielten Team: Online oder vor Ort in Einzelstunden und Gruppen-Trainings.